Viel Freud mit Kant und Fichte
Auf Freuds Couch - autsch - Kants "Ding an sich" will gar nicht so unter die Lupe genommen werden, nachher wird ihm auch noch unterstellt, es zerfiele in Es, Ich und Über-Ich; es ist jetzt schon verwirrt - würde gerne in unserem Bewusstsein zur Besinnung kommen - wäre ein passabler Spiegel.
Ist es zulässig, sich den Freud-Filter aufzusetzen, und die Welt in diesen Klassifikationen zu begutachten?... Show more
Viel Freud mit Kant und Fichte
Auf Freuds Couch - autsch - Kants "Ding an sich" will gar nicht so unter die Lupe genommen werden, nachher wird ihm auch noch unterstellt, es zerfiele in Es, Ich und Über-Ich; es ist jetzt schon verwirrt - würde gerne in unserem Bewusstsein zur Besinnung kommen - wäre ein passabler Spiegel.
Ist es zulässig, sich den Freud-Filter aufzusetzen, und die Welt in diesen Klassifikationen zu begutachten? Wie real ist jegliche Dichotomie, jede Klassifizierung - wird man der Realität damit gerecht? Konstituiert sie sich erst durch die Anschauung, durchs Gewahr-Werden? Ist sie dankbar für Filter jeglicher Art, betrachtet sie es, wie ein Modell neue Kleider anprobiert? Mal sehen, wie es ihm steht, ob es schmuck ist? Macht es was her?
Ich finde, der Text macht was her. Hochintelligenter Verfasser.
Was würde das "Ding an sich" auf der Freud'schen Couch über sich erzählen - dass es ein Traum sei auf der Suche nach seinen Träumern? Es hat nie eine anale oder orale Phase durchgemacht - vielleicht ist das der entscheidende Impuls: Es war sofort in der Welt, keinerlei Entwicklung; man lasse ihm Zeit, sich selbst zu finden; Regression als Möglichkeit? Hinabsteigen in Urtiefen des Seins; was war der Anlass, mit welchem Wunsch ist es an die Welt herangetreten: Offenbarung?
Man bedarf eines Gegenübers - auch wenn er, wie ein psychoanalytischer Therapeut, sich weitestgehend zurückzieht, sich gar nicht einbringen will; als ob er den Probanden mit seiner Gegenwart verunreinigen würde. Aber lehrt doch die Realität, dass alles Beziehung ist - erst in der Beziehung, in der Kommunikation so etwas wie handfeste, vorzeigbare Welt-Bestandteile entstünden.
Vielleicht geht es ja dem Universum so, wie es angeblich nach Freud dem Menschen ergeht: Entwicklung vom Unbewussten übers Vorbewusste zum Bewusstsein. Gelingt dieser Dreisprung? Hängt auch von uns Menschen ab. Wie stehen wir zum freien Willen - schaffen wir die Grundlagen für seine Existenz? Der freie Wille ist nicht selbstverständlich - er will erworben, umworben sein.
Das Reich der Optionen, sich berauschen am Möglichkeits-Nektar. 'Am Busen der Natur' - um Freuds Theorie entgegenzukommen.
Überhaupt findet eine Veränderung statt, wenn man die Freud'sche Brille aufsetzt; man könnte aber zwecks Erholung zwischendurch die rosarote Brille aufsetzen.
LG
Phil Humor
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